Viele Monate des Reisens sind bereits vergangen, doch es ist noch nicht vorbei. Macht man sich auf die Suche, dann findet man ueberall Abenteuer! Nur los gehen muss man. Und genau das habe ich wieder vor. Wohin? Einfach immer der Nase und dem Herzen nach. Für Interessierte gibt es hier die Fortsetzung von sabsbabsundanneinaustralien.blogspot.com!

Wednesday, August 15, 2012

Museum Tallinn
Zum Abschluss gingen wir noch in ein wirklich schönes Museum! Anstatt in einem einzigen Raum zu sein, lief man durch einen ganzen Wald und kam immer wieder zu Häusern, die in den verschiedensten Jahren in Estland gebaut wurden und in denen die Menschen gelebt hatten.

Ein Babybett


  Gleich am Eingang hatte sich eine Gruppe versammelt die, in landestypischer Kleidung, für die Touristen traditionell estnische Tänze tanzte. Und ich erkannte die Tänze wieder! 
Auf unserer Mittsommerfeier hatten wir dazu gesungen und die Hüften geschwungen, ich freute mich ein weiteres Mal darüber. Ich mag es nämlich lieber etwas von altgebackenen Esten im Alltag zu sehen, als "gestellt" in einem Museum. Ich mag es wirklich einfach lieber, auch wenn es im Enddeffekt doch derselbe Tanz ist...


Schweinchen

In einer alten Fischerhütte trafen wir auf eine alte Frau und sie gab uns getrockneten Fisch zum probieren. Er schmeckte salzig und etwas zäh, man musste ihn quasi mit den Zähnen auseinanderreissen. Naja, ich weiss ja nicht ob ich den auf meine Menüliste zu Hause setzen werde...



Nach einer Woche ging es schliesslich wieder zurück auf die Farm, vom Norden in den Süden Estlands. Zurück auch, zu einer der wohl wichtigsten Erfindungen der Esten: die Sauna! Vor allem in langen, kalten, depressiven Wintern ist sie ein angenehmer Aufenthaltsort, aber auch im Sommer ist es schön täglich eine Weile dort zu verbringen.

Die alte Sauna
Schon lange bevor ich in dieses Land kam wusste ich, wie wichtig dieses Gebäude den Menschen hier ist. So wichtig, das Jaaks Vater schon mit dem Bau einer neuen Sauna begonnen hatte, als Jaak und Ich noch am reisen waren. So ein grosses Gebäude nur für eine Sauna? Ich konnte die Begeisterung ehrlich nicht nachvollziehen, war ich doch noch nie ein Fan dieser drückenden Hitze gewesen. Ich hatte es allerdings auch nicht wirklich oft ausprobiert.

Der Bau der neuen Sauna
Die eigentliche Sauna ist bereits fertig gebaut, nur aus dem oberen Dachzimmer soll noch ein Schlafraum werden. In der unteren Etage befindet sich ein Aufenthaltsraum, ein Platz zum Feuer machen, ein Raum mit Holzdielen und einer Dusche, die nur durch das Feuer warm wird, und der eigentliche Saunaraum.
 Es dauert ungefähr 2 Stunden bis das Feuer eine runde Mauer aus kleineren Steinen in diesem Raum erwärmt hat. Während man auf den Holzbänken die Wärme geniesst, wirft man mit einer Kelle immer wieder heisses Wasser auf die heissen Steine und bringt so ordentlich Dampf in die Bude.

Ein weiterer Brauch ist es, sich mit Birkenzweigen zu schlagen. Als ich davon das erste Mal hörte, wollte ich es kaum glauben, aber es stimmt! Sie werden in Büscheln zusammengebunden und so sind es hauptsächlich Blätter, die einen auf den nackten Körper treffen. Wie eine Massage kann man es verstehen, wobei es  nebenbei wohl auch noch Bakterien bekämpfen soll. Nach all dieser Hitze springt man dann in den See - die Dusche gibt es ja erst seit ungefähr einem Jahr!
Auch wenn ich die Sauna mittlerweile schätzen gelernt habe und gerne dort hinein gehe, den Brauch mit den Birkenzweigen kann ich noch nicht auf die Liste meiner besten Erfahrungen setzen und auch der kalte See hat mich bisher nur einmal nach der Sauna willkommen geheissen, die Dusche ist dann doch bequemer.

Wasser auf die heissen Steine für den Dampd und Birkenzweigen mit denen man sich "schlägt"
Zurück auf der Farm hielt es uns dort allerdings nicht lange. Nur kurz lernte ich Jaaks Schwester und ihre Kinder kennen, der Sohn der 6 Jahre alt ist und die kleine einjährige Tochter. Auch der 6jährige Sohn und die 10jährige Tochter seines Halbbruders waren dort.

Die einjährige Marie (Mari-e, nicht einfach Mari-i) nimmt ein Bad im Waschbecken


Etliche von euch wissen sicher noch von dem Plan ein Floss zu bauen und damit wie Tom Sawyer für ein paar Monate auf grosse Tour zu gehen! Schön wärs gewesen... Naja, der Plan wurde vertagt.
Erstens hätten wir zu viel Hilfe von anderen Leuten in Empfang nehmen müssen um uns Materialien zu besorgen und sie zu transportieren, zweitens fahren auf den Flüssen zu viele Motorboote vor denen wir ohne Motor nicht hätten ausweichen können und drittens gibts es auf den meisten Flüssen auch kleine Wasserfälle, die es mit einem ungelenkigen Floss schwer wäre hinuter zu fahren.
Also wurde aus dem Floss ein Kanu und das mieteten wir uns nicht, sondern liessen es extra für uns bauen und kauften es! Cool, ich hatte noch nie zuvor ein eigenes Kanu besessen...
Wir probierten unsere neuen Schwimmwesten aus, packten einen gesamten Tag und hatten viel zu viel Zeug. Am nächsten Tag sollte es los gehen!



Jaaks Neffe und Nichte

Ein ganzes Auto voller Zeug! Na ob das nicht auch für ein Kanu zu viel ist...

No comments:

Post a Comment