Die nächsten Tage blieb ich im Hostel in Granada.
Tatsächlich verbrachte ich einen beächtlichen Teil meiner Zeit hinter dem Computer, aber das hatte seinen Grund! Schon vor einigen Wochen war mir aufgefallen, dass ich mich in Spanien sehr wohl fühlte und gerne noch mehr von der Sprache und den Menschen lernen wollte.
Mir kam die Idee, in einer spanischen Kinderkrippe, als deutsche Muttersprachlerin zu arbeiten. Denn spanisch konnte ich noch nicht mit den Kindern reden, dafür reichten meine Kenntnisse nicht aus.
Ich machte mir vorher wenig Gedanken, wie realistisch es war, in Spanien einen Job zu finden.
Ich setzte mich einfach 3 Tage lang vor den Computer und bewarb mich bei so vielen Kinderkrippen, wie ich, mit meinen eingeschränkten Spanischkenntnissen, finden konnte.
Ampeln sind in jedem Land anders und immer interessant anzusehen. Hier läuft das Männchen und die Zeit zählt laut "tutend" rückwärts, bis wieder rot ist. |
Irgendwie hatte ich mir schon da in den Kopf gesetzt, dass ich am allerliebsten in Granada bleiben und arbeiten wollte.
Da meine englischen und deutschen Emails nicht beantwortet wurden, zog ich los, um die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Ein Belgier hatte angeboten mir zu helfen
(er spricht ziemlich viele Sprachen!).
(er spricht ziemlich viele Sprachen!).
Gemeinsam zogen wir von Kinderkrippe zu Kinderkrippe und jedesmal klingelte ich und fragte: "Tú hablas ingles?!" ("Sprichst du englisch?")
Damit war mein Auftritt in den meisten Fällen auch schon wieder beendet, denn eigentlich antworteten Sie immer mit "No, lo siento" ("Nein, Entschuldigung").
Daraufhin würde mein belgischer Begleiter einen halben Wasserfall an spanischen Sätzen loswerden und sich gut unterhalten, doch, trotz allem, brauchte niemand eine deutsche Erzieherin.
Gemeinsam auf Jobsuche |
Bis auf die allerletzte Einrichtung! Es war eine Sprachschule, aber sie hatten auch einen Kindergarten und auf meine Frage bekam ich die Antwort: "Wir brauchen immer deutsche und englische Erzieherinnen!"
Ich fragte sogar nach einer Krippengruppe und auch die sollte es geben.
Also schickte ich meine Bewerbung per Email ab, wie ausgemacht, und wartete. Ich wartete lange.
Also schickte ich meine Bewerbung per Email ab, wie ausgemacht, und wartete. Ich wartete lange.
Ich hatte immer geglaubt, nur hinter dem Computer zu sitzen, würde einsam machen.
Aber diesmal war das Gegenteil der Fall!
Weil der Raum mit den Computern so zentral war, begegnete ich allen möglichen Menschen.
Junge, alte, jeder kam irgendwann einmal hier vorbei! Die freiwilligen Helfer des Hostels wischten den Boden, der ältere Engländer schaute alle paar Stunden nach, ob er eine Email bekommen hatte und die Hostelgäste machten sich etwas zu Essen in der Küche gleich nebenan.
Im Hostel |
Und immer war ich da. Immer. Lachend wurde ich am Ende dieser 3 Tage als ein Möbelstück bezeichnet, dass kaum noch wegzudenken war.
Und ich schloss Freundschaften auf diese Weise! Wie praktisch ist es, wenn man eine englische Bewerbung schreibt und eine ganze Menge Engländer, Neuseeländer und Australier um einen herum tanzen! Oder mal eben ein spanisches Wort erfragt, bei einem Spanier oder Südamerikaner...
So Viele halfen mir und so viele fieberten mit, was bei den Bewerbungen herauskommen würde!
Weiter gehts... Landschaftlich gibt es in Spanien wirklich fast alles zu sehen! |
Während ich nun den Arbeitstellen ein paar Tage Zeit gab, um zu antworten, setzte ich meine Reise fort.
Eine Nacht verbrachte ich in "Murcia".
Zur Glühbirne gibt es einen Stift dazu! |
Auch hier wurde es langsam weihnachtlich. |
Allzu viel machte ich hier nicht. Ein wenig die Stadt anschauen, dann stundenlang heiße Schokolade trinken, dazu Churros essen und Tagebuch schreiben! Endlich einmal das Erlebte verarbeiten.
Heiße Schokolade und "Churros" |
Im Hostel |
Am nächsten Tag ging es weiter.
Frühstück... |
Ein paar Schnecken am Morgen, verteiben Kummer und Sorgen... |
Ich fuhr jetzt nach "Alicante", um Jemanden zu besuchen.
Denn in Erfurt hatte ich bei einem Couchsurfingtreffen Jemanden kennengelernt, der kurz darauf nach Spanien gezogen war. Ich konnte also wieder einmal Jemanden aus Erfurt besuchen!
(Unsere Gastgeber in Frankreich und Barcelona waren ja auch Beide urspünglich aus Erfurt.)
Hatte ich mir in Granada eine Jacke kaufen müssen, um nicht zu frieren, gab es in Alicante einige Momente, in denen ich noch im T-Shirt umher laufen konnte!
Denn in Erfurt hatte ich bei einem Couchsurfingtreffen Jemanden kennengelernt, der kurz darauf nach Spanien gezogen war. Ich konnte also wieder einmal Jemanden aus Erfurt besuchen!
(Unsere Gastgeber in Frankreich und Barcelona waren ja auch Beide urspünglich aus Erfurt.)
Hatte ich mir in Granada eine Jacke kaufen müssen, um nicht zu frieren, gab es in Alicante einige Momente, in denen ich noch im T-Shirt umher laufen konnte!
Mein Gastgeber lebte und arbeitete etwas außerhalb von Alicante. Seine Arbeitsstelle war ein riesiges Amt, eine Behörde der EU (OAMI), die für die Eintragung von Gemeinschaftsmarken und Gemeinschaftsgeschmackmustern zuständig ist.
Einmal besuchte ich ihn dort. Am Morgen musste er anmelden, dass ich komme, dann ging ich durch die verschiedensten Sicherheitsschleusen und wurde gescannt, ab einem bestimmten Punkt durfte ich gar nicht mehr weiter, da musste er mich abholen.
So viel Sicherheit, diese Welt war so ganz anders, als meine kleine, unsichere "Reise- und im Zeltlebewelt"!
Einmal besuchte ich ihn dort. Am Morgen musste er anmelden, dass ich komme, dann ging ich durch die verschiedensten Sicherheitsschleusen und wurde gescannt, ab einem bestimmten Punkt durfte ich gar nicht mehr weiter, da musste er mich abholen.
So viel Sicherheit, diese Welt war so ganz anders, als meine kleine, unsichere "Reise- und im Zeltlebewelt"!
Wir hatten eine schöne Zeit in Alicante. An meinem ersten Tag dort, hatte ich mir, wie immer, die Stadt angeschaut - einfach drauf los laufen, keine Ahnung wohin!
Als ich irgendwo in den Vierteln hinter dem Bahnhof herauskam, hätte ich diese Stadt schon fast als nicht so schön abgetan...
Aber das wäre nicht gerecht gewesen, denn die Innenstadt, hatte tatsächlich sehr viel Schönes zu bieten!
Als ich irgendwo in den Vierteln hinter dem Bahnhof herauskam, hätte ich diese Stadt schon fast als nicht so schön abgetan...
Aber das wäre nicht gerecht gewesen, denn die Innenstadt, hatte tatsächlich sehr viel Schönes zu bieten!
Es gibt zum Beispiel eine Burg, die nach mir benannt ist! "Castillo de Santa Barbara"...
"Castillo de Santa Barbara" |
Ich wollte hinauf und suchte mir mal wieder meinen eigenen Weg... Dabei machte ich eine der schönsten Erfahrungen in dieser Stadt.
Ich kam von einer anderen Seite als der Hauptweg verlief und versuchte einfach nur, immer weiter hinauf zu kommen, immer in Richtung Burg.
Auf einmal befand ich mich in einer kleinen Ecke voller bunter Häuser und kleinen Straßen, die oft auch in Sackgassen endeten.
Ich kam von einer anderen Seite als der Hauptweg verlief und versuchte einfach nur, immer weiter hinauf zu kommen, immer in Richtung Burg.
Immer hinauf in Richtung Burg |
Ich kam tatsächlich an einer scheinbaren Sackgasse heraus, aber die war so schön, dass ich mich fühlte, als sei ich an einem ganz besonderen Ort. Ein wunderbar bunt bemaltes Haus, mit einer Gitarre und einem Löwen darauf. Ein Tisch mit Tischdecke und Stühlen davor. Eine schmale Treppe daneben, die zu einem kleinen grünen Garten am Hügel führte, in dem zwei junge Männer im strahlenden Sonnenschein werkelten.
Ich dachte der Weg würde da enden, aber einer der Männer sagte, ich solle ruhig über sein Grundstück laufen. Wir wurden in ein längeres Gespräch verwickelt.
Dann ging ich weiter auf einem Weg, der eigentlich kein Weg war. Ich hüpfte und kletterte über Steine, bis mir ein großer Zaun in den Weg kam, an dem ich vorbei klettern konnte und mich nun auf dem Hauptweg befand. Was hätte ich verpasst, wenn ich gleich den Hauptweg genommen hätte!
Ich dachte der Weg würde da enden, aber einer der Männer sagte, ich solle ruhig über sein Grundstück laufen. Wir wurden in ein längeres Gespräch verwickelt.
Dann ging ich weiter auf einem Weg, der eigentlich kein Weg war. Ich hüpfte und kletterte über Steine, bis mir ein großer Zaun in den Weg kam, an dem ich vorbei klettern konnte und mich nun auf dem Hauptweg befand. Was hätte ich verpasst, wenn ich gleich den Hauptweg genommen hätte!
Ich fand einen kleinen Schleichweg an diesem Haus vorbei, der zur Burg hinauf führte. |
Ich bekam den spanischen Alltag ein wenig mit, begleitete meinen Gastgeber zum Friseur und Optiker und holte seine Schuhe vom Schuster ab. Außerdem durfte ich ein paar seiner Freunde treffen und von einer deutschen Frau die Probleme hören, die es bringt, in Spanien ein Geschäft aufzumachen. Den Ehrgeiz, den die Deutschen beim Arbeiten an den Tag legen, nutzen viele Spanier eben lieber in ihrer Freizeit und nehmen all das "scheinbar ganz Wichtige" nicht so ernst!
Der Schuster war ziemlich stolz darauf, dass ich ihn fotografieren wollte und erzählte bis ins kleinste Detail die Geschichte seiner Schusterei. Das ich davon nichts verstand, war nicht wichtig... |
Mittlerweile hatten sich tatsächlich ein paar Arbeitsstellen zurückgemeldet und sie waren alle in Madrid. Ich legte in den nächsten Tagen viele Kilometer zurück, denn ich wollte so viele Arbeitsstellen wie möglich erreichen.
420 Kilometer weiter, nach einer Fahrt mit der Mitfahrgelegenheit und in Madrid angekommen, durfte ich wieder einmal bei Privatpersonen übernachten. Diesmal war es die Schwester von einem der Musiker, die wir in "La Couruna" bei unserem kleinen Bandausflug kennen gelernt hatten. Auch wenn er selbst gerade nicht zu Hause war, durfte ich trotzdem dort nächtigen und es waren eine paar Tage voller interessanter Kommunikationen, denn die Schwester konnte gar kein Englisch!
Am nächsten Tag fur ich eine lange Strecke mit der Metro, denn beide deutsche Kinderkrippen, in denen ich nun Bewerbungsgespräche haben würde, waren schon fast außerhalb der Stadt. Ich dachte ich hätte die richtige Einrichtung gefunden und war auch wirklich pünktlich, da stand ich auf einmal vor der Einrichtung, in die ich eigentlich erst später müsste!
Viele suchende Runden später, viele Leute hatte ich gefragt und auch mit der Kinderkrippenleitung hatte ich mehrmals telefoniert, da fand ich heraus, dass das Gespräch ganz woanders war! Irgendwie hatte ich diesen Teil wohl überlesen...
Kurzerhand verschob ich mein zweites Gespräch nach hinten und fuhr wieder in die Stadt, 45 Minuten. Zu meinem zweiten Gespräch fuhr ich wieder hinaus und für mein drittes Gespräch, fuhr ich wieder hinein...
Alle drei Gespräche verliefen gut und ich wurde genommen. Bei Allen hörte ich ein paar gemeinsame Dinge heraus, die mir nur mehr oder weniger zusagten...
Es waren komplett deutsche Einrichtungen, mit deutschen Erziehern, deutschen Kindern und "halb-deutschen" Eltern. In der Einrichtung wurde nur deutsch gesprochen und darauf wurde sehr großen Wert gelegt! Denn wegen der Wirtschaftskrise, wollen nun viele Eltern ihren Kindern unbedingt Deutsch lernen und sie sollen am besten vom deutschen Kindergarten, gleich in die deutsche Schule wechseln.
Auch wenn Eltern natürlich verschiedene Wege haben ihre Kinder zu erziehen - der Druck ist enorm!
Denn wo es etliche deutsche Kindergärten gibt, gibt es nur eine deutsche Schule in Madrid, zu wenig Plätze, für zu viele Kinder. Und wie wird nun entschieden, wer auf die Schule gehen darf? Mit einem oder mehreren großen Tests, den die kleinen Kinder mit 4 Jahren durchführen müssen. Nur die Besten gewinnen...
Meine Gefühle nach diesen drei Gesprächen waren sehr gemischt, aber ich musste mich ja nicht sofort entscheiden.
Erst einmal fuhr ich weiter nach "Sevilla". Hier hatte ich zwar kein Bewerbungsgespräch bekommen, aber ich wollte mir die Stadt trotzdem ansehen, weil sehr oft positiv darüber geredet wurde.
535 km Fahrt waren es diesmal.
Und ja, diese Stadt war tatsächlich einen Ausflug wert!
Obwohl sie groß war, war sie doch schön!
Im Hostel lernte ich einen japanischen Hippie kennen
(der erste Japaner, den ich jemals mit langen Haaren sah!) und wir schauten uns gemeinsam die Stadt an.
Solarzellen an einem Autobahnrasthof |
420 Kilometer weiter, nach einer Fahrt mit der Mitfahrgelegenheit und in Madrid angekommen, durfte ich wieder einmal bei Privatpersonen übernachten. Diesmal war es die Schwester von einem der Musiker, die wir in "La Couruna" bei unserem kleinen Bandausflug kennen gelernt hatten. Auch wenn er selbst gerade nicht zu Hause war, durfte ich trotzdem dort nächtigen und es waren eine paar Tage voller interessanter Kommunikationen, denn die Schwester konnte gar kein Englisch!
Meine Gastgeberin war Postfrau! |
Viele suchende Runden später, viele Leute hatte ich gefragt und auch mit der Kinderkrippenleitung hatte ich mehrmals telefoniert, da fand ich heraus, dass das Gespräch ganz woanders war! Irgendwie hatte ich diesen Teil wohl überlesen...
Morgens um halb 8, in der U-Bahnstation einer Großstadt.. |
Kurzerhand verschob ich mein zweites Gespräch nach hinten und fuhr wieder in die Stadt, 45 Minuten. Zu meinem zweiten Gespräch fuhr ich wieder hinaus und für mein drittes Gespräch, fuhr ich wieder hinein...
Alle drei Gespräche verliefen gut und ich wurde genommen. Bei Allen hörte ich ein paar gemeinsame Dinge heraus, die mir nur mehr oder weniger zusagten...
Der frierende Hund meiner Gatgeberin |
Es waren komplett deutsche Einrichtungen, mit deutschen Erziehern, deutschen Kindern und "halb-deutschen" Eltern. In der Einrichtung wurde nur deutsch gesprochen und darauf wurde sehr großen Wert gelegt! Denn wegen der Wirtschaftskrise, wollen nun viele Eltern ihren Kindern unbedingt Deutsch lernen und sie sollen am besten vom deutschen Kindergarten, gleich in die deutsche Schule wechseln.
Auch wenn Eltern natürlich verschiedene Wege haben ihre Kinder zu erziehen - der Druck ist enorm!
Denn wo es etliche deutsche Kindergärten gibt, gibt es nur eine deutsche Schule in Madrid, zu wenig Plätze, für zu viele Kinder. Und wie wird nun entschieden, wer auf die Schule gehen darf? Mit einem oder mehreren großen Tests, den die kleinen Kinder mit 4 Jahren durchführen müssen. Nur die Besten gewinnen...
Die Katze meiner Gastgeberin |
Erst einmal fuhr ich weiter nach "Sevilla". Hier hatte ich zwar kein Bewerbungsgespräch bekommen, aber ich wollte mir die Stadt trotzdem ansehen, weil sehr oft positiv darüber geredet wurde.
535 km Fahrt waren es diesmal.
Und ja, diese Stadt war tatsächlich einen Ausflug wert!
Obwohl sie groß war, war sie doch schön!
Der "Pilz" in Sevilla |
Attraktion im ausländischen Laden, Schoko-Bananen! |
"Flamenco", Tanz-Tradition im süd - spanischen Andalusien |
(der erste Japaner, den ich jemals mit langen Haaren sah!) und wir schauten uns gemeinsam die Stadt an.
Der erste japanische Hippie, den ich je getroffen habe. |
Irgendwann versuchte wir ohne Karte wieder zurück zum Hostel zu laufen, einfach dem Gefühl nach. Das ist in einer Großstadt nicht gerade einfach und einmal war es, dass wir keine Ahnung mehr hatten und doch auf die Karte schauten. Aber von da an liefen wir mindestens eine Stunde lang in die richtige Richtung und kamen, ohne Karte, wieder im Hostel an!
Es regnete viel und ich hatten wieder einmal nasse Füsse - die löchrigen Schuhe mussten mich nun auch noch zurück nach Deutschland tragen, hatte ich beschlossen!
Es regnete viel und ich hatten wieder einmal nasse Füsse - die löchrigen Schuhe mussten mich nun auch noch zurück nach Deutschland tragen, hatte ich beschlossen!
Wieder meine Straße... |
Meine größte Hoffnung lag nun immer noch auf dem Job in Granada, wollte ich doch unbedingt in diese Stadt. Aber nach meiner Bewerbung hatte sich niemand mehr gemeldet, obwohl sie die Chancen in unserem Gespräch doch so hoch angesetzt hatte!
Ich wollte kämpfen und nahm weitere 248 km in Kauf, um zurück nach Granada zu fahren und noch einmal persönlich nachzufragen, was aus meiner Bewerbung geworden war.
In Granada |
Als ich dorthin lief, war die besagte Frau nicht da. Als ich später hinkam wartete ich wieder und sie teilte mir später mit, dass sie die Bewerbung an irgendeine andere Frau weiter gereicht hatte, mit der ich aber nicht sprechen konnte. Eindringlich erklärte ich ihr noch einmal meine Situation, dass ich kurz vor dem Rückflug nach Deutschland stand und wie versprochen bekam ich am selben Abend noch eine Email mit der Antwort auf meine Bewerbung.
Eine Absage. Sie suchten keine deutschen Erzieherinnen. Als ich am nächsten Tag noch einmal hinging um zu fragen, wie viele deutsche Erzieherinnnen es dort gäbe und wie groß meine Chancen wären, später eine Stelle zu bekommen, sagte man mir nur, dort gäbe es keine einzige deutsche Erzieherin.
Eine Absage. Sie suchten keine deutschen Erzieherinnen. Als ich am nächsten Tag noch einmal hinging um zu fragen, wie viele deutsche Erzieherinnnen es dort gäbe und wie groß meine Chancen wären, später eine Stelle zu bekommen, sagte man mir nur, dort gäbe es keine einzige deutsche Erzieherin.
Da war ich wirklich verwirrt und verstand nicht mehr, warum ich zum zwölften Mal diesen Weg gelaufen war, nur um dann zu erfahren, dass sie eigentlich gar keine deutschen Erzieher einstellen und nie die Aussicht auf einen Job bestand, obwohl mir am Anfang doch so viele Hoffnungen gemacht worden!
In einer letzten Email bat ich die Dame um eine Erklärung und endlich wusste ich Bescheid. Sie wollten ein neues Projekt einführen und irgendwann deutsche Erzieher einstellen. Aber das war noch unsicher ob es überhaupt noch funktionierte und wann, das war ganz ungewiss. Ich sollte mich lieber nach etwas Anderem umhören.
Aber ich hatte keine Zeit mehr und außerdem hatten mir von allen angeschriebenen Einrichtungen nur deutsche Kindergärten geschrieben. Granada aber war zu klein, um einen deutschen Kindergarten zu beherbergen, deshalb waren meine Chancen fast nicht vorhanden.
Als ich die Absage bekam und dachte, jetzt "müsste" ich nach Madrid gehen, merkte ich, wie wenig ich eigentlich nach Madrid wollte. Auch wenn es eine schöne Stadt war, sie war zu groß für mich. Ich wollte mir ein billiges Fahrrad kaufen und damit durch die Stadt fahren, nicht gebunden an die U-Bahnen, die mir mit ihren Schienen den Weg vorgaben. Oder laufen. Ich wollte nicht mehr Stunden arbeiten müssen, weil ich in einer teuren Stadt lebte, in der Miete und Fahrtkosten meinen Lohn aufzerrten.
Aber wenn ich in Spanien bleiben wollte, musste ich diese Arbeit wohl annehmen.
Die nächsten zwei Tage waren ein Mix aus Schönem, Entspanntem und Traurigkeit.
Gemeinsam mit ein paar Leuten sahen wir uns eine Gegend der Stadt an, die ich noch gar nicht kannte. Hier lebten Menschen in Höhlen!
In Granada gibt es bewohnte Höhlen! |
Die Sonne kam heraus und machte diesen Tag unvergesslich. Eigentlich hatte ich mir eine Winterjacke gekauft, aber jetzt saßen wir im T-Shirt auf dem Berg in der Sonne und jeder war in seiner eigenen Welt versunken.
Dann tranken wir eine letzte gemeinsame Schokolade und ich verabschiedete mich von Allen. Es war Zeit zu gehen und ich war wirklich traurig.
Es dauert mindestens 45 Minuten um bis zum Bahnhof zu laufen und erst auf diesem "letzten Weg", fand ich endlich mein Abenteuerdenken wieder. Vielleicht ist es das klassische Denken: "Da wo ich einen Job habe, da gehe ich hin. Da wo ich keinen Job habe, da kann ich nicht länger leben."
Es dauert mindestens 45 Minuten um bis zum Bahnhof zu laufen und erst auf diesem "letzten Weg", fand ich endlich mein Abenteuerdenken wieder. Vielleicht ist es das klassische Denken: "Da wo ich einen Job habe, da gehe ich hin. Da wo ich keinen Job habe, da kann ich nicht länger leben."
Aber eigentlich ist es doch nicht mein Denken und als mir der Gedanke kam, alle drei Jobs in Madrid abzusagen, um ohne Job nach Granada zu gehen, da ging es mir endlich besser!
Für ein paar Tage war ich so festgefahren in meinem Denken, dass alle Umwege unmöglich erschienen. Dabei ist doch eine der besten Lektionen am Reisen, das jeder Umweg möglich ist und sogar wunderschön sein kann!
Nun freute ich mich wirklich auf zu Hause und konnte es kaum erwarten, Freunde und Familie wieder zu sehen. Ich hatte einen Plan und würde irgendwann im nächsten Jahr hierher zurückkehren. Und ich war sicher - wenn ich dann immer noch einen Job hier wollen würde, dann würde ich ihn bekommen. Denn alles ist möglich, man muss es nur genug wollen und sich genug dafür einsetzen!
Für ein paar Tage war ich so festgefahren in meinem Denken, dass alle Umwege unmöglich erschienen. Dabei ist doch eine der besten Lektionen am Reisen, das jeder Umweg möglich ist und sogar wunderschön sein kann!
Nun freute ich mich wirklich auf zu Hause und konnte es kaum erwarten, Freunde und Familie wieder zu sehen. Ich hatte einen Plan und würde irgendwann im nächsten Jahr hierher zurückkehren. Und ich war sicher - wenn ich dann immer noch einen Job hier wollen würde, dann würde ich ihn bekommen. Denn alles ist möglich, man muss es nur genug wollen und sich genug dafür einsetzen!
Mein letzter Weg zum Flughafen wurde gesäumt von einer ganzen Menge riesiger Graffities und ich lief staunend an ihnen vorbei.
Nach einer Straßenbahnfahrt, einem Flug, einer weiteren Straßenbahnfahrt und drei verschiedenen Autofahrten, kam ich erst Abends in meinem Dorf an. Dabei war ich doch schon früh am Morgen aufgebrochen!
Eine gemütliche Weihnachtszeit, meine kleine Nichte, die ich noch nie gesehen hatte und eine Deutschlandreise, bei der ich Familienmitglieder, Freunde und ehemalige Reisekollegen besuchen sollte, erwarteten mich.
Es wurde nie langweilig!