Nachdem wir die ersten 13 Tage immer eine Unterkunft bei Freunden gehabt hatten, freuten wir uns nun auch auf unsere ersten Zeltnaechte.
Die erste Nacht war etwas verrueckt. Wir wollten eigentlich ein paar Kiloometer laufen gehen, da nahm uns eine nette Frau mit und als wir ankamen wo wir waren, hatten wir eigentlich gar nicht genau dort hin gewollt, wo wir waren! Aber egal - unsere erste Zeltnacht war am Strand!
Am naechsten Tag versuchten wir wieder ein paar Kilometer zu wandern. Im Regen. Keine gute Idee.
Als wir nach vielen Kilometern endlich in irgendeinem Ort ankamen und nach dem Weg fragten, erzaehlte man uns lachend auf franzoesisch, wir sollten schwimmen, denn es gaebe keinen anderen Weg als genau uebers Wasser.
Als wir nach vielen Kilometern endlich in irgendeinem Ort ankamen und nach dem Weg fragten, erzaehlte man uns lachend auf franzoesisch, wir sollten schwimmen, denn es gaebe keinen anderen Weg als genau uebers Wasser.
Dabei hatten wir sogar eine Frau in der Touristeninformation nach dem Weg gefragt und sie hatte uns auf deutsch bestaetigt, dass wir dort lang muessten.
Aller Anfang ist eben schwer und wir kehrten um. Uns nahm sogar Jemand mit zum Bahnhof und mit dem Zug ging es weiter nach "Perpignan". Dort stand im bunten Bahnhof ein Klavier und als ich ein paar Lieder traellerte, gesellte sich ein aelterer Mann dazu und wir hatten solch einen Spass, gemeinsam zu musizieren, dass er das am Liebsten wiederholt haette und mich in Madrid wieder treffen wollte!
Ein junger Mann mit Dreadlocks kam zu mir, reichte mir seine Hand und sagte einfach nur "Danke".
Eine deutsche Touristengruppe ging zufaellig vorueber und teilte mir aufgeregt mit, wie ungewoehnlich es war, irgendwo in Frankreich "PUR" zu hoeren, in einem kleinen Bahnhof am Klavier.
Ein junger Mann mit Dreadlocks kam zu mir, reichte mir seine Hand und sagte einfach nur "Danke".
Eine deutsche Touristengruppe ging zufaellig vorueber und teilte mir aufgeregt mit, wie ungewoehnlich es war, irgendwo in Frankreich "PUR" zu hoeren, in einem kleinen Bahnhof am Klavier.
Am naechsten Tag fingen diese ganzen verrueckten Begegnungen an, die ich so sehr mag!
Wir waren Abends am Strand von "Argeles" angekommen, irgendwo ausgestiegen und hatten uns ein wenig geaergert - da waren nur Boote und Hafen weit und breit, kein Platz fuer unser Zelt! Wir sprachen einen netten jungen Mann an, er ueberlegte wo wir heimlich unser Zelt aufschlagen koennten und nannte uns einen Park.
Wir unterhielten uns lange mit ihm. Er war derjenige, der die Boote reparierte und sie innen ausbaute, der Mechaniker. Selbst hatte er auch ein kleines Boot und nachdem er uns dessen Standpunkt auf der Karte gezeigt hatte, lud er uns auf ein Getraenk dorthin ein!
Der lustige Abende endete damit, dass wir als Erste ueberhaupt seine Bootskueche einweihten und diese Nacht auf dem Boot schliefen.
Am naechsten Tag Abend trafen wir ihn wieder. Er war echt ein Mensch mit gutem Herzen, so etwas spuert man irgendwie. Diesmal nahm er uns mit in die Berge, dort hatte seine Mutter eine Farm und baute Wein an, er und sein Bruder waren leidenschaftliche Mechaniker, die an jeglichem fahrbaren Untersatz herum bastelten (Autos, Boote, Motorraeder..). Der Bruder hatte fuer uns in der Kueche im Freien gekocht, direkt vor der Werkstatt und wir sassen noch lange dort, versuchten dem Hund auf Deutsch Befehle zu geben und unterhielten uns im lustigen "Franzoesisch-Deutsch-Englisch-Mix". Dann uebernachteten wir in der Farm.
Der naechste Tag wurde noch spannender. Wir waren nun irgendwo in den Bergen, der Anfang der Pyrenaeen und wollten noch weiter hinein. Wir erfuhren von einem ganz besonderem Zug, dem "Train Jaune" oder auch "gelber Zug" genannt. Er faehrt direkt in die Berge, aber ich ueberlegte trotzdem zuerst, ob es das Geld wohl wert sein wuerde.
Ganz ehrlich - Jede einzelne Minute war es wert! Wir fuhren in einem offenen Wagen mitten durch die Berge. Da waren Taeler und Fluesse neben uns, dann wieder steinige Huegel und bewaldete Flaechen.
Eine Strasse fuer die Autos schlaengelte sich in der Ferne immer an den Bergen entlang, wo sie wohl ankam?
An den Haengen hatten sich kleine Doerfer oder einzelne Farmen ausgebreitet.
Wir fuhren ueber Bruecken mit grossen Boegen und durch viele kleine, dunkle Tunnel.
Ich stand waehrend der Fahrt und der Fahrtwind blies mir ins Gesicht, das Geraeusch der alten Lok im Ohr, bueckte ich mich immer wieder, um nicht von kleinen Aesten erwischt zu werden, die direkt vor meiner Nase vorbei rauschten.
Unser Geld reichte nicht soweit um bis zum Ende zu fahren, also stiegen wir an der hoechsten Stelle in den Bergen aus und verbrachten eine Stunde in dem kleinen Ort. Dann ging es mit demselben Zug wieder zurueck.
Auf dieser Heimfahrt erwartete uns das naechste Abenteuer.
Als der Zugfuehrer in einer Pause ausstieg, ich ihn gruesste, Chips anbot und wir uns mit ihm unterhielten, lud er uns ein den Zug zu fahren! Ich dachte zuerst er scherzte, aber er meinte es tatsaechlich ernst!
Also nahmen wir unser Gepaeck, machten uns auf in´s Zugfuehrerhaeusschen und er erklaerte uns ein wenig die ganzen Knoepfchen und Anzeigen. Wir durften den Lenker halten und immer wieder die kleine Stange darunter festhalten. Lies man los kam ein lautes Signal, dass anzeigen sollte, dem Zugfuehrer war etwas passiert!
Verfahren konnte man sich nicht und auch nicht falsch lenken, die Richtung fand er ja automatisch. Alles Ueberlebenswichtige uebernahm der Zugfuehrer gluecklicherweise selbst, er fuhr seit 16 Jahren diese Strecke.
Was mich sehr bewegte - dieser Mann hatte seit 10 Jahren bewusst kein Englisch mehr gesprochen (trotz Arbeiten in einem Touristenzug!) Wegen irgendeiner Sportart in der die Englaender besser waren oder so.
Wir waren diejenigen, die ihn nach 10 Jahren dazu brachten wieder Englisch zu reden. Einfach so.
Ich bin sicher, dass wir auch auf unseren "Boots-Captain" einen guten Einfluss hatten. An diesem Abend holte er uns ab und fuhr uns zu den natuerlichen, heissen Quellen, mitten in den kalten Pyrenaen, die uns nicht mal der Mann in der Touristeninformation gennant hatte, da sollten keine Touristen hin.
Unser Captain, auf dessen Boot wir geschlafen hatten, war selbst seit 5 Jahren nicht dort gewesen, weil er einfach unglaublich viel arbeitete! Fuer ihn waren die Tage mit uns wohl wie ein Kurzurlaub. Er machte schoene Dinge, die im Alltag untergegangen waren und hatte in uns geduldige Zuhoerer gefunden, wenn es um mechanische Angelegenheiten und Beziehungsprobleme ging. Diese Treffen taten uns also Allen gut!
So unbekannt und schwer zu finden die heissen Quellen auch waren, dass wir sie fast gefunden hatten erkannten wir an der Masse an Campervans, die die Strassenseiten eingenommen hatten. Man koennte fast sagen, die Hippies hatten alles erobert!
Wir waren Abends am Strand von "Argeles" angekommen, irgendwo ausgestiegen und hatten uns ein wenig geaergert - da waren nur Boote und Hafen weit und breit, kein Platz fuer unser Zelt! Wir sprachen einen netten jungen Mann an, er ueberlegte wo wir heimlich unser Zelt aufschlagen koennten und nannte uns einen Park.
Wir unterhielten uns lange mit ihm. Er war derjenige, der die Boote reparierte und sie innen ausbaute, der Mechaniker. Selbst hatte er auch ein kleines Boot und nachdem er uns dessen Standpunkt auf der Karte gezeigt hatte, lud er uns auf ein Getraenk dorthin ein!
Der lustige Abende endete damit, dass wir als Erste ueberhaupt seine Bootskueche einweihten und diese Nacht auf dem Boot schliefen.
Unsere Nacht im kleinen Boot |
Der naechste Tag wurde noch spannender. Wir waren nun irgendwo in den Bergen, der Anfang der Pyrenaeen und wollten noch weiter hinein. Wir erfuhren von einem ganz besonderem Zug, dem "Train Jaune" oder auch "gelber Zug" genannt. Er faehrt direkt in die Berge, aber ich ueberlegte trotzdem zuerst, ob es das Geld wohl wert sein wuerde.
Los geht´s! |
"Sitzung zwingend" |
Eine Strasse fuer die Autos schlaengelte sich in der Ferne immer an den Bergen entlang, wo sie wohl ankam?
An den Haengen hatten sich kleine Doerfer oder einzelne Farmen ausgebreitet.
Wir fuhren ueber Bruecken mit grossen Boegen und durch viele kleine, dunkle Tunnel.
Ich stand waehrend der Fahrt und der Fahrtwind blies mir ins Gesicht, das Geraeusch der alten Lok im Ohr, bueckte ich mich immer wieder, um nicht von kleinen Aesten erwischt zu werden, die direkt vor meiner Nase vorbei rauschten.
Unser Geld reichte nicht soweit um bis zum Ende zu fahren, also stiegen wir an der hoechsten Stelle in den Bergen aus und verbrachten eine Stunde in dem kleinen Ort. Dann ging es mit demselben Zug wieder zurueck.
Viel zu laut zum telefonieren |
Als der Zugfuehrer in einer Pause ausstieg, ich ihn gruesste, Chips anbot und wir uns mit ihm unterhielten, lud er uns ein den Zug zu fahren! Ich dachte zuerst er scherzte, aber er meinte es tatsaechlich ernst!
Also nahmen wir unser Gepaeck, machten uns auf in´s Zugfuehrerhaeusschen und er erklaerte uns ein wenig die ganzen Knoepfchen und Anzeigen. Wir durften den Lenker halten und immer wieder die kleine Stange darunter festhalten. Lies man los kam ein lautes Signal, dass anzeigen sollte, dem Zugfuehrer war etwas passiert!
Verfahren konnte man sich nicht und auch nicht falsch lenken, die Richtung fand er ja automatisch. Alles Ueberlebenswichtige uebernahm der Zugfuehrer gluecklicherweise selbst, er fuhr seit 16 Jahren diese Strecke.
Juhu, Zug fahren! |
Was mich sehr bewegte - dieser Mann hatte seit 10 Jahren bewusst kein Englisch mehr gesprochen (trotz Arbeiten in einem Touristenzug!) Wegen irgendeiner Sportart in der die Englaender besser waren oder so.
Wir waren diejenigen, die ihn nach 10 Jahren dazu brachten wieder Englisch zu reden. Einfach so.
Wieder angekommen. |
Die heissen Quellen, recht unbekannt und schwer zu finden |
So unbekannt und schwer zu finden die heissen Quellen auch waren, dass wir sie fast gefunden hatten erkannten wir an der Masse an Campervans, die die Strassenseiten eingenommen hatten. Man koennte fast sagen, die Hippies hatten alles erobert!
Ueberall Autos und Campervans... |
Es war so kalt dort oben in den Bergen, mitten in der Nacht, dass wir noch lange im Auto sitzen blieben und Musik hoerten. Sabs und ich froren so sehr, dass wir entschieden, anstatt zu zelten, wieder mit zur Farm zu kommen.
Aber erstmal wollten wir die Quellen auf jeden Fall sehen und bis dahin war es noch ein 15-Minuten-Marsch im Dunkeln, mit nur einer Taschenlampe.
Aber erstmal wollten wir die Quellen auf jeden Fall sehen und bis dahin war es noch ein 15-Minuten-Marsch im Dunkeln, mit nur einer Taschenlampe.
Im Dunkeln stiegen wir diesen unausgeschilderten Weg hinunter |
Auch ueber Fluesse muessten wir im Dunkeln und unter Stromzaunen hindurch. |
Die Hippies waren ueberall. Nackig liefen sie an uns vorbei und sagten freundlich "Gute Nacht". Als wir das Becken wechselten, stiess ich ausversehen an einen Fuss. Es dauerte eine Weile, bis wir in der Dunkelheit einen nackten Hintern ausmachen konnten - oder zwei? Ups. Wir hatten uns direkt neben einem Paar niedergelassen, dass gerade Liebe machte!
Oben das Becken war am heissesten. Je weiter hinunter man ging, umso kaelter wurde es. Sie waren aber alle um die 40 Grad warm. |
Zelten in den Pyrenaeen - kalt! |
Ich erinnerte mich an die vielen Male meines Lebens, in denen ich ungluecklich um 6 Uhr frueh von der viel zu heissen Sonne geweckt wurde und ich es im Zelt vor Hitze kaum noch ausgehalten hatte. Nur noch 1 Stunde bis 6 Uhr!
Der Plan ging nicht auf. Als wir das naechste Mal aufwachten war es bereits 10 Uhr und bei einem Blick aus dem Zelt stellten wir fest, dass wir genau auf der Schattenseite der Berge lagen! Wir froren so sehr, dass wir uns sofort wieder auf in die heissen Quellen machten um sie auch einmal bei Tageslicht zu sehen. Ein Traum!
Unser Zeltplatz |
Unsere bunte Ordnung |
Irgendwo da stand unser Zelt |
Und irgendwo da unten sind auch die heissen Quellen versteckt |
Der Weg zurueck |
Ein sehr, sehr schoener Ort! |
Der Zugfahrer vom Vortag hatte uns eine kleine Notiz mit seinem Namen und seiner Telefonnummer hinterlassen, damit koennten wir kostenlos fahren, sagte er. Bei Zweifeln sollten ihn die Kontrolleure anrufen.
Da nicht einmal Jemand die Tickets ueberpruefte, hatten wir eine kostenlose Zugfahrt.
Noch hatten wir nicht genug von den Pyrenaen, mit Zug und Bus fuhren wir weiter hinein.
Am Abend schlugen wir unser Zelt in "Taurynia" auf und hatten den Plan, am naechsten Tag einen Berg zu ersteigen. Aber dazu spaeter mehr.