Ganz einfach war es nicht Jemanden zu finden, der Zeit und Lust hatte, mit mir und einem Esel für 2 Tage in Brandenburg herum zu ziehen. Alleine wollte ich es nicht gerne machen, denn schöne Momente finde ich immer noch viel schöner, wenn ich sie gemeinsam erleben und darüber reden kann.
Glücklicherweise schloss sich meine Freundin Dani an und eines sehr frühen Samstag morgens machten wir uns mit dem Zug auf nach "Klein Gottschow".
Wieder holte uns die Farmerin vom Bahnhof ab und freudestrahlend stellte ich Dani die vielen, lieben Tiere vor, deren Bekanntschaft ich ja beim letzten Mal schon machen durfte.
Wer ist hier der richtige Hund? |
Am Ende des Rundgangs kamen wir natürlich bei den Beiden an, um die es dieses Wochenende hauptsächlich ging. Die Esel "Eschok" und "Carla".
Wir würden nur Eschok mit auf unsere Tour nehmen können, denn Carla wurde gerade an den Hufen operiert und sollte sich nicht so viel bewegen. Wie uns aber später bewusst wurde, reichte dieser eine Esel auch schon vollkommen aus, um am Abend todmüde ins Bett zu fallen...
Eigentlich gibt es richtige "Packsattel", die man auf solchen längeren Trips verwendet, so einen hatten wir aber nicht. Anstatt dessen nutzten wir einen Ponysattel, der Eschok aber auch nicht richtig passte und deshalb immer wieder runter rutschte... Auch das Halfter war von einem Pony und etwas zu groß.
Die Frau von der Farm half uns, das Gepäck auf und an dem Sattel zu befestigen.
Irgendwie wird das Gepäck am Sattel befestigt. |
Während Dani die passenden Gepäckstücken zusammen sucht, wollen Hund und Schaf sehen, ob sie nicht etwas abbekommen. |
Aber irgendwie sah dieses "Unperfekte" echt schön aus. Alles bunt und durcheinander, hängend und liegend, irgendwie befestigt. Farbig und individuell!
Kurz später ging´s los. Von "Klein Gottschow" nach "Guhlsdorf", das waren nur ein paar Kilomter durch den Wald. Wenn immer es ging, mieden wir den harten Asphalt, denn für die Eselshufen ist weicher Boden besser.
Ein paar Mal mussten wir Eschok ziehen, weil er keine Lust zum weitergehen hatte.
Und dann fing es leider auch noch an zu regnen. Wir hatten 2 Mülltüten, die aber recht klein waren und wir versuchten mit Mühe und Not, das ganze Gepäck darunter zu verstauen. Immer wieder ging irgendwo eine Ecke ab, flatterte im Wind und darunter wurde es nass.
Kurz später ging´s los. Von "Klein Gottschow" nach "Guhlsdorf", das waren nur ein paar Kilomter durch den Wald. Wenn immer es ging, mieden wir den harten Asphalt, denn für die Eselshufen ist weicher Boden besser.
Ein paar Mal mussten wir Eschok ziehen, weil er keine Lust zum weitergehen hatte.
Esel ziehen und schieben. |
Und dann fing es leider auch noch an zu regnen. Wir hatten 2 Mülltüten, die aber recht klein waren und wir versuchten mit Mühe und Not, das ganze Gepäck darunter zu verstauen. Immer wieder ging irgendwo eine Ecke ab, flatterte im Wind und darunter wurde es nass.
Ich würde lügen wenn ich behaupten würde, das Wetter hätte unsere Stimmung nicht ein wenig gedrückt. Reisen im Regen, nass sein und irgendwann frieren, kein warmes zu Hause haben sondern nur ein Zelt, die Klamotten nicht trocknen können, bis die Sonne wieder da ist... Wie oft habe ich das jetzt schon erlebt in den letzten Jahren! Aber immer kommt irgendwann die Sonne wieder und weil ich diese Gewissheit habe, macht das Reisen doch Spaß.
"Selfie" mit Esel |
Das klingt hart, ist aber zu seinem eigenen Schutz!
Früher haben sich Wildesel ziemlich viel bewegt, heute stehen sie rum, fressen und werden oft übergewichtig. Dadurch können sie eine Krankheit bekommen die "Hufrehe" heißt. Der Huf ist entzündet, die Hornkapsel löst sich ab und im schlimmsten Fall muss man sie einschläfern lassen, denn sie können nicht ohne Hufe herum laufen...
Nach dem Aufbau des Zeltes, beschlossen wir noch etwas in der Gegend herum zu laufen. Eschok sollte sich ja nicht langweilen und das Festbinden am Baum schien ihm nicht sonderlich zu gefallen! Er kam begeistert mit, lief aber ungern durch Brennesseln und wechselte dann immer die Straßenseite, wenn sie ihn verbrannten.
Einmal wollte er überhaupt gar nicht weiter gehen und wir zogen und schoben eine ganze Weile. Der Grund waren allerdings die großen Pfützen auf dem Weg, denn Esel sind wasserscheu und können absolut nicht einschätzen, wie tief diese Pfützen wohl sind! Früher hat man ihnen deshalb kleine "Eselsbrücken" über kleine Flüsse gebaut und der Begriff wird ja noch heute verwendet...
Wir liefen mit Eschok dann auf dem Gras um die Pfützen herum, was gar kein Problem war.
Ich mag diese Tiere.
Geduldig haben sie schon immer ihre Arbeit verrichtet, als "Goldesel" ersetzten sie damals schon Mägde und Knechte. Deshalb werden sie leider oft als dumm bezeichnet, dabei sind sie ziemlich klug und haben ein super Gedächtnis, sie merken sich sogar, wer Freund und Feind ist!
Durch einfaches Beobachten lernen sie sogar Gatter zu öffnen und interessanterweise können sie beide Ohrmuscheln in ganz unterschiedliche Richtungen drehen und somit ziemlich gut hören.
Unser kleiner Spaziergang nach "Guhlsdorf" war herrlich. Straßen mit schönen, bunten Pflastersteine, alte, zusammengefallene Häuser und drei Kinder die standen und schauten. Ich lud sie ein Eschok "Hallo" zu sagen und sie kamen mit ihrer Mutti zusammen und streichelten ihn.
Abends banden wir Eschok dann an einem Baum in unserer Nähe an. Wir machten Lagerfeuer und grillten Würstchen. Nachts standen wir alle drei Stunden auf um nach Eschok zu schauen. Ihm ging es gut!
Am nächsten Tag versuchten wir das Gepäck auf dem Sattel zu verstauen, aber da der Sattel wieder einfach nicht eng genug war, rutschte immer alles wieder hinunter. Wir gaben es der Frau von der Farm mit, die uns besuchte und zogen ohne Gepäck los.
Eschok am Halfter, zogen wir ein paar Stunden durch den Wald, einfach so. Als wir an einer Kuhweide Halt machten, zog Eschok mehrmals mit seinem "I-ah" die Aufmerksamkeit der Kühe auf sich. Sie kamen angerannt, glotzten für 10 Minuten, während Eschok gemütlich Gras und Möhren kaute. Pünktlich als sie gingen, lies Eschok wieder sein "I-ah" hören und sie kamen wieder alle angerannt und schauten!
Scheinbar machte ihm dieses Spiel Spaß, er wiederholte es dreimal.
Dann ging es zurück zur Farm.
Abends fuhren wir mit dem Zug wieder heim. Schon gleich am Anfang hatten wir Schienenersatzverkehr, fuhren eine Stunde mit dem Bus durch kleine Dörfer, verpassten unsere Anschlusszüge und kamen nachts um 01.00 Uhr wieder nach Erfurt. Es war ein toller Kurztrip gewesen.
Ob ich nun auf meiner Reise einen Esel finde, der mich auf kurz oder lang begleitet, das steht noch in den Sternen. Es gibt wirklich viele Dinge die dabei zu beachten sind!
Einen kleinen Einblick habe ich ja schon einmal gewonnen.
Jetzt geht es los nach Spanien, oder wo es mich sonst noch so hin treibt, und es wird hoffentlich wieder eine Reise voller Abenteuer und Emotionen werden. Wann ich wiederkomme, dass weiß ich nicht ganz genau. Die Arbeit in Erfurt ist gekündigt, die Wohnung abgegeben, mir steht wieder einmal die ganze Welt offen und das ist ein tolles Gefühl!
Bis bald!
Einmal wollte er überhaupt gar nicht weiter gehen und wir zogen und schoben eine ganze Weile. Der Grund waren allerdings die großen Pfützen auf dem Weg, denn Esel sind wasserscheu und können absolut nicht einschätzen, wie tief diese Pfützen wohl sind! Früher hat man ihnen deshalb kleine "Eselsbrücken" über kleine Flüsse gebaut und der Begriff wird ja noch heute verwendet...
Wir liefen mit Eschok dann auf dem Gras um die Pfützen herum, was gar kein Problem war.
Ziehen und Schieben bringt nichts - denn Esel gehen nicht durch Pfützen, weil sie nicht wissen, wie tief sie sind. |
Geduldig haben sie schon immer ihre Arbeit verrichtet, als "Goldesel" ersetzten sie damals schon Mägde und Knechte. Deshalb werden sie leider oft als dumm bezeichnet, dabei sind sie ziemlich klug und haben ein super Gedächtnis, sie merken sich sogar, wer Freund und Feind ist!
Durch einfaches Beobachten lernen sie sogar Gatter zu öffnen und interessanterweise können sie beide Ohrmuscheln in ganz unterschiedliche Richtungen drehen und somit ziemlich gut hören.
Unser kleiner Spaziergang nach "Guhlsdorf" war herrlich. Straßen mit schönen, bunten Pflastersteine, alte, zusammengefallene Häuser und drei Kinder die standen und schauten. Ich lud sie ein Eschok "Hallo" zu sagen und sie kamen mit ihrer Mutti zusammen und streichelten ihn.
Spaziergang durch den Ort |
Efeubewachsene Stufen |
Lagerfeuer und Grillen |
Eschok am Halfter, zogen wir ein paar Stunden durch den Wald, einfach so. Als wir an einer Kuhweide Halt machten, zog Eschok mehrmals mit seinem "I-ah" die Aufmerksamkeit der Kühe auf sich. Sie kamen angerannt, glotzten für 10 Minuten, während Eschok gemütlich Gras und Möhren kaute. Pünktlich als sie gingen, lies Eschok wieder sein "I-ah" hören und sie kamen wieder alle angerannt und schauten!
Scheinbar machte ihm dieses Spiel Spaß, er wiederholte es dreimal.
Da ging es nicht weiter. |
Dann ging es zurück zur Farm.
Dani bei den Emus |
Die einäugige Katze |
Abends fuhren wir mit dem Zug wieder heim. Schon gleich am Anfang hatten wir Schienenersatzverkehr, fuhren eine Stunde mit dem Bus durch kleine Dörfer, verpassten unsere Anschlusszüge und kamen nachts um 01.00 Uhr wieder nach Erfurt. Es war ein toller Kurztrip gewesen.
Tschüß Eschok! |
Ob ich nun auf meiner Reise einen Esel finde, der mich auf kurz oder lang begleitet, das steht noch in den Sternen. Es gibt wirklich viele Dinge die dabei zu beachten sind!
Einen kleinen Einblick habe ich ja schon einmal gewonnen.
Jetzt geht es los nach Spanien, oder wo es mich sonst noch so hin treibt, und es wird hoffentlich wieder eine Reise voller Abenteuer und Emotionen werden. Wann ich wiederkomme, dass weiß ich nicht ganz genau. Die Arbeit in Erfurt ist gekündigt, die Wohnung abgegeben, mir steht wieder einmal die ganze Welt offen und das ist ein tolles Gefühl!
Bis bald!
Die Querflöte ist auch wieder dabei. Wenn das Geld ausgeht, kann ich immer noch Straßenmusik machen! |